Lüftung

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A AIR Luft. Für höchste Milchleistungen muß der Stall nach den Ansprüchen der Kuh und nicht vorrangig nach denen des bewirtschaftenden Personals gebaut werden. Mensch und Tier unterscheiden sich vor allem in ihren Temperaturansprüchen. Die Optimaltemperatur für Milchkühe liegt bei plus 7 Grad Celsius. Leistungsdepressionen setzen schon ab plus 17 Grad Celsius ein, während selbst starker Frost von den Tieren gut verkraftet wird. Gleiches gilt für Luftbewegung: Windgeschwindigkeiten von bis zu 5m/sek. verträgt die Kuh hervorragend. Viel frische Luft im Stall fördert die Milchleistung und die Tiergesundheit. Ziel ist es, im Winter vier komplette Luftwechsel und im Sommer bis zu 100 Luftwechsel in der Stunde zu ermöglichen. Das läßt sich nur bei einer natürlichen Belüftung der Stallhülle mit möglichst ganz zu öffnenden Seitenwänden erreichen. Traufhöhen von 4 Metern und mehr ermöglichen eine gute Querbelüftung des Gebäudes.

Bei widrigen klimatischen Bedingungen mit starkem Frost oder Wind lassen sich diese offenen Seitenwände mit Curtainssystemen zum Schutz der Tiere verschließen. Die Zuluft wird über den Öffnungsgrad der Curtains variiert. Bei der Wahl der richtigen ‘Curtains’sollte vor allem auf eine hohe UV-Beständigkeit des Materials und Lichtdurchlässigkeit geachtet

Auswirkungen von Hitzestress

Zwischen +5 Grad und + 15 Grad Celsius fühlen sich Kühe bekanntlich am wohlsten. Über +20 Grad Celsius beginnt allmählich der Hitzestress, insbesondere wenn die Luftfeuchtigkeit (70%) sehr hoch ist.

Auswirkungen von Hitzestress

Je höher die Temperatur, um so sensibler reagieren sie bereits bei niedrigen Luftfeuchtigkeitsgehalten.

Besonders im ersten Laktationsdrittel brauchen die Hochleistungskühe sehr viel Energie, um entsprechende Milchleistung produzieren zu können. Dabei wird sehr viel Wärme freigesetzt. Das Wärmeabgabevermögen direkt über die Haut und durch Schwitzen ist bei der Kuh aber begrenzt. Sie versucht daher durch Erhöhung der Atmungsfrequenz vermehrt Wärme abzugeben. Ein sogenanntes “Pumpen” zeigt von einer starken Wärmebelastung.

Der Erhaltungsbedarf steigt, gleichzeitig sinkt aber das Futteraufnahmevermögen, so dass die Kuh in eine negative Energiebilanz fällt. Die Futteraufnahme geht zu Lasten der Grundfutteraufnahme zurück, das Kraftfutter wird meistens zur Gänze gefressen und damit steigt die Gefahr der Pansenübersäuerung. Daraus folgt ein drastischer Milchleistungsrückgang bis zu 25 %, sinkende Milchinhaltsstoffe, gesteigerter Zellgehalt der Milch, sowie eine nachweislich festgestellte Verringerung der Fruchtbarkeit. In solchen Situationen gibt die Kuh über 20 Liter Wasser pro Tag in Form von Wasserdampf an die Umgebung ab. Diese feuchtwarme Luft muss so rasch wie möglich abgeführt werden. Im Sommer dient der Luftaustausch vorrangig zum Abführen der warmen Luft aus dem Stall und trägt damit wesentlich zur Abkühlung und Hitzestressminderung des Organismus bei.